Business- u. Wohnpark Graz-Waltendorf (Erläuterungstext Wettbewerb / Stufe 2)

Der Wettbewerb Wohn- und Businesspark Waltendorf gibt die Möglichkeit, exemplarisch aufzuzeigen, wie durch Neubaumassnahmen in Verbindung mit dem Bestand neue Qualitäten im Stadtgefüge generiert werden können, sowohl in funktionalem Sinn als auch im Sinne von Stadtstruktur, Stadtqualität und Stadtgestaltung.

Das heute bestehende heterogene Gesamtgefüge soll durch die Neubaumassnahme mit einer straßenraumbildenden Bebauung visuell beruhigt werden und dadurch werden vor allem die dahinter liegenden Wohngebiete vom Verkehrlärm geschützt. Das Ziel muss sein, attraktive Wohnmöglichkeiten in den verschiedensten Formen in diesem Stadtteil realisieren zu können und gleichzeitig mit einer Zentrumsbildung für Nahversorgung und Dienstleistungen eine interessante, urbane Situation zu schaffen.

Die vorhandene Identität soll gestärkt und mit neuen Qualitäten unterstützt werden.

Straßenrandbebauung

Die Straßenrandbebauung wird mit einer transparenten, vorgesetzten Glasfassade vorgeschlagen, welche die dahinter liegenden Räumlichkeiten vor Lärm schützt, und durch die strassenbegleitende Ausformung soll das Strassenbild beruhigt werden.

Die vorgehängte Glasfassade kann auch als Werbeträger dienen. Im 2.OG wird die transparente Vorsatzschale über die Brüstung hinaufgezogen, um so die dahinter liegenden Penthäuser vor Strassenlärm zu schützen. Gerade diese Penthäuser sollen als neue attraktive urbane Wohnmöglichkeit die Durchmischung des Business- und Wohnparks fördern und so ein lebendiges Ambiente auch ausserhalb der Geschäftszeiten sichern.

Urbaner Platz und Flanierzone

Wie gewünscht wird im Bereich der Strasse eine breite Flanierzone angeboten. Wichtig ist jedoch, dass die topografische Situation so ausgenutzt wird, dass es sowohl beim oberen wie beim unteren Eingang attraktive Plätze gibt, welche untereinander verbunden sind.

So ist es möglich, im EG2 einen attraktiven urbanen Platz zu gestalten, welcher neben den Dienstleistungen auch der Bäckerei Kotzbeck-Loh mit Wintergarten und vorgelagerten Sitzmöglichkeiten und Tischen Platz bietet. Im EG1 sind ein Restaurant mit Gastgarten und weitere Geschäftsflächen situiert. Als Frequenzbringer wird als Nahversorger die Fa. Spar am Eck angeordnet. Die gute Sichtbarkeit von der Strasse aus und die davor liegenden Parkplätze unterstützen die Attraktivität. Besonderes Augenmerk wird auf die Parkierungssituation gelegt. Durch die Ausnutzung der Topographie ist es möglich, dass die zwei Grundstückseinfahrten nicht nur für die Fussgänger, sondern auch für die Autofahrer verbunden werden können. Es ist also möglich, mit dem Auto von jedem Niveau aus ins andere zu kommen, und aus diesem Grund hat jeder Teil des Grundstücks 2 Ein- bzw. Ausfahrtsmöglichkeiten. Dies ist eine besondere Qualität des Projektes.

Getrennte Tiefgarage für Wohnbau in Bauabschnitt II

In diesem Zusammenhang möchten wir unbedingt aufmerksam machen, dass die Tiefgarage für die Wohnbebauung BA II extra angefahren wird und separiert gebaut werden kann. Dies scheint besonders wichtig, da unter Umständen Eigentumswohnungen im hinteren Bereich sinnvoll wären und diese mit der Parkplatznutzung der Geschäfte bzw. des Sparmarktes schwer verträglich sind. Auch aus rechtlicher Sicht ist eine eigene Zufahrt und Trennung der Tiefgarage sowohl für BA I als auch für BA II von großem Vorteil. Sollte dieser Vorteil nicht überzeugen, so ist es selbstverständlich möglich, durch eine grenzüberschreitende Tiefgarage weitere Stellplätze zu realisieren.

Stellplätze EG 1: 61 Parkplätze
Stellplätze EG 2: 36 Parkplätze
Tiefgarage: 161 Parkplätze
Gesamt BA I: 258 Parkplätze
Gesamt BA II: 45 (mit Option auf 53) Parkplätze

Grundstücksgröße und Dichte

Aufgrund der Möglichkeit, das Grundstück im ausgewiesenen Ausmass zu verändern, wurde das Grundstück für die Baustufe 1 so groß wie möglich angelegt. Dies bringt die Möglichkeit, auch im hinteren Teil von BA I Penthäuser unterzubringen, welche unserer Meinung nach sehr attraktiv sind. Sie sind vom Lärm geschützt, haben Ausblick aufs Grüne und stellen eine neue urbane Wohnform mit Grünterrasse allenfalls mit Pool bzw. Jacuzzi auf der Terrasse dar. Selbstverständlich stellen diese Penthäuser auch als Studios für Atelier- oder Bürozwecke eine besondere Alternative dar.

Im vorderen Teil wird die maximale Dichte von 1,2 ausgenützt. Im hinteren Bauteil II wollen wir einen übergang zur dahinter liegenden Teppichverbauung schaffen und schlagen eine Dichte von 0,6 vor. Mit einer Dichte von 0,6 und in der vorgeschlagenen Form ist es möglich, Wohnungen zu schaffen, welche sowohl Terrassen als auch Erdgeschoßgrün haben, und durch die vordere Verbauung der Baustufe 1 sind sie komplett vom Verkehrslärm geschützt. Die Dichte von 0,6 soll einen übergang zur Teppichverbauung, welche eine Dichte von ca. 0,5 hat, möglich machen.

Eine besondere Qualität jeder Stadt zeigt sich darin, dass nicht nur das Zentrum Urbanität ausstrahlt, sondern dass auch in den übergangszonen qualitätvolle Bauten und Plätze das Stadtbild strukturieren und zum Verweilen einladen. Dies muss das Ziel sein für jede Stadtentwicklung und in diesem besonderen Fall für den Business- und Wohnpark Waltendorf.