Headquarter Saubermacher, Feldkirchen b. Graz (Erläuterungstext Wettbewerb)

Nachhaltigkeit, Ökologie und Umweltschutz leben davon, daß es eine Kreislauf−wirtschaft gibt. Saubermacher greift in diese Performancekette entscheidend als Akteur ein, und daher soll das Headquarter der Fa. Saubermacher dies auch in seiner Architektur zum Ausdruck bringen.

Die rote Mauer, welche als weithin sichtbares Zeichen für Saubermacher in der Grünanlage beginnt, im Eingangsbereich ins Gebäude hineinläuft, sich dort räumlich entwickelt und zeichenhaft wieder heraustritt, zeigt die Verzahnung und die Antriebskraft von Saubermacher, welche die Umwelttechnologien bewegt.

Städtebau:

Städtebaulich ist das Gebiet derzeit wenig geprägt, aus diesem Grund sollte die rote Mauer, die Saubermacher sowohl vom Logo als auch von der Ideologie her vertritt, weit ausholend das Gebäude in der Landschaft verankern.

Um dem Gedanken der Energieoptimierung Rechnung zu tragen ist das Gebäude sehr kompakt konzipiert. Als Besonderheit sind Grünbereiche in das Gebäude eingeschnitten, welche auch als Wintergärten genutzt werden können. Diese Gärten sind Attraktionen für Mitarbeiter und Kunden und können als Wintergarten das ganze Jahr über genutzt werden.

Gestaltung:

Die äußere Gestaltung soll nicht bei der Faßade enden, sondern auch das Dach mit einschließen. Das Dach als 5. Faßade soll aufzeigen, daß es den Nachhaltigkeitsgedanken durch die Verwendung von Photovoltaikelementen und Solarkollektoren in das Gestaltungskonzept aufnimmt und dies auch allen Flugpaßagieren beim An- bzw. Abflug vom/zum Flughafen Graz demonstrativ aufzeigt.

Wirtschaftlichkeit:

Die Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zeigen sich in einem kompakten Baukörper, welcher nicht nur flexibel nutzbar, sondern auch erweiterbar ist; weiters in einem intelligenten Gebäudetechnikkonzept, welches nicht nur die eigenen Abwärme−potentiale nutzen kann, sondern auch die der nahegelegenen Betriebe. Für die Kühlung werden in Zusammenhang mit der Betonkernaktivierung die natürlichen Reßourcen wie Wärmepumpe mit Erdsonde bzw. aktivierte Fundamente und Piloten verwendet.
Durch die flexible Gestaltung der Bürosituation sind zukünftige Entwicklungen möglich.

Gebäude Konstruktion:

Fundierung, Bauweise und Konstruktionßystem erfolgen in Stahlbeton. Als Konstruktionsprinzip wird eine Stahlbetonskelettbauweise vorgeschlagen. Die Betonkonstruktionen werden aktiviert und dienen so der Heizung und Kühlung des Gebäudes. Durch diese Technologie können alle Abwärmepotentiale wie Beleuchtung, Computerabwärme, Körpertemperatur für die Heizung herangezogen werden. Unterstützt wird diese Heizung durch eine kontrollierte Be- und Entlüftung. Die Böden werden als Doppelböden realisiert. Dadurch ist eine kurze Bauzeit möglich, gleichzeitig ist eine optimale Adaptierbarkeit der verschiedenen Büros bei laufendem Betrieb garantiert.

Gebäude Ausbau:

Die Faßadenkonstruktion ist eine vorgehängte Faßade mit Faserbetonplatten, welche im Bereich der Fenster als Faltladen in perforierter Ausführung bzw. als bedrucktes Glas ausgeführt wird. Die Böden der öffentlichen Bereiche werden mit Naturstein vorgesehen, die Büros aus Gründen der Akustik mit Teppichbelag. Wände, Decken sind aus Beton gefärbelt bzw. in Gipskarton ausgeführt. Die Trennwände zum Gang bei den diversen Büros sollen transparent mit Glaswänden ausgeführt werden, wobei innenliegend die Möglichkeit eines Sichtschutzes durch einen textilen Belag vorgesehen ist.

Ökonomische u. ökologische Gesichtspunkte:

Aufgrund des kompakten Gebäudegrundrißes und der Gebäudeausformung sind eine ökonomische Errichtung und vor allem ein ökonomischer Betrieb gegeben. Unterstützt wird dies durch die Photovoltaik und Solarenergiegewinnung. Besonderes Augenmerk wird auf die innen liegenden Grünbereiche gelegt, die als Wintergärten Pufferzonen bilden, die nicht nur energieeffizient sind, sondern auch attraktiv für die Nutzung als Pausenräume etc. Weiters sollen diese Grünbereiche das besondere Intereße der Firma an der Natur unterstreichen.

Die Energieeffizienz bzw. die Bauweise des Gebäudes unterstreicht das ökologische Bewußtsein und vor allem auch die Nachhaltigkeit. Das Gebäude ist multifunktional nutzbar und entspricht den neuesten Standards in Bezug auf Raumqualität in Verbindung mit Ökologie. Weiters zeigen die solaren Photovoltaikanlagen exemplarisch die Richtung und Nutzung solcher Bürohäuser in der Zukunft auf.

Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, daß keine Klimatisierung notwendig ist, sondern daß über die Betonkernaktivierung das Gebäude zusammen mit Erdsonden bzw. "free cooling" in den Nachtstunden gekühlt werden kann. Im Verhältnis zu konventionellen Bauten und durch die Einbettung des Gebäudes in den energetischen Umraum wird Energie eingespart und eine zukunftsorientierte Haltung aufgezeigt.

Landschaftsplanung:

Den Auftakt der freiräumlichen Inszenierung bildet die rote Mauer, welche das Gebäude räumlich durchläuft und als Hintergrund und Projektionsfläche für den Schattenwurf knorrig wachsender, beleuchteter Eßigbäume dient. Weißblühende Goldakazien leiten in Reihenform zur Haupteinfahrt und lösen sich in Folge in einen lockeren Baumhain auf. Auf den Parkierungsflächen wechseln frühjahrsblühende Strauchmagnolien mit herbstgelben Goldakazien.

Während in den Außenanlagen jahreszeitlich variierende Blüten, Blattfärbung und Laubfall dominieren, steht die Bepflanzung der Innenhöfe für in sich ruhende Kontinuität: das geschützte Mikroklima ermöglicht die Pflanzung fremdartig anmutender, exotischer Nadelgehölze und Farne. Bodenbeläge aus Recycle-Terracottasplitt referenzieren die Wiederverwendbarkeit ausgedienter Materialien.