Während in früheren Zeiten dicke Burgmauern ein Garant für eine gesicherte Zukunft waren, sind es heute Innovation und Dynamik.
In diesem Sinne sind die Veste Oberhaus und die neue Konzern-zentrale dasselbe Thema, jedoch in unter-schiedlichen Zeiten.

Während die Burg mit ihren starken Burgmauern und ihren Wehranlagen ein Symbol der Zukunftsorientierung in der damaligen Zeit war, so soll die neue Konzernzentrale der Verlagsgruppe Passau mit Transparenz Weltoffenheit signalisieren und in ihrer architek-tonischen Haltung zeigen, dass Tradition und Innovation nicht ein Gegensatz sind, sondern die Basis für eine Entwicklung in die Zukunft.

Der Bauplatz für die Konzernzentrale der Verlagsgruppe Passau ist ideal, um dieses Thema exemplarisch in Architektur umzusetzen. Das neue Gebäude wird als Glaskörper behutsam in die alte Wehranlage eingefügt.

Untertags zeigt sich das Gebäude in der Spiegelung der Um-gebung bzw. des Himmels und wird so ent-materialisiert. In der Nacht ist es ein leuchtender Kristall, welcher die Verlagsgruppe an diesem historischen Ort präsentiert.
Das Licht des neuen Gebäudes, das von innen nach außen dringt, beleuchtet die besondere Situation der Bastionsmauern und rückt somit auch die Veste Oberhaus ins "rechte Licht".
Die gegenseitige Ergänzung von Burg und Konzern-zentrale wird zum symbolhaften Zeichen im Stadtbild von Passau.

Das Freihalten der Basteimauern und somit wieder Erlebbarmachen des Tändelgrabens ist eine grundlegende Überlegung zum Entwurf. Somit ist es möglich, dass alle Besucher wieder die ursprüngliche Wehranlage erleben und erwandern können, aber auch für die Konzernzentrale wird das Thema Bastei-mauer von innen her erlebbar sein.
Im Innern der Konzernzentrale wird eine zweigeschossige Gemäldegalerie vorgeschlagen, welche durch Sicht-schlitze Ausblicke auf die Basteimauer freigibt.

Die Galerie ist Teil der zweigeschossigen Empfangshalle und kann auf Wunsch auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Großzügigkeit der Empfangs-situation und der Galerie soll das Kulturengagement des Konzerns unterstreichen.
Die allseitige Verglasung der Konzernzentrale soll nicht nur aus formalen Gründen erfolgen, sie soll eine neue Technologie "Die Sonne kühlt " zeigen, und so auf die Kompetenz und Innovationsfreudigkeit der Verlagsgruppe hinweisen.
Mit neuer Technologie wird die Glashülle so ausgenützt, dass die Sonnenleistung in Kühlung umgewandelt wird.
In diesem Zusammenhang wäre noch zu diskutieren, wieweit die überschüssige Energie durch die Sonnenkollek-toren für die Aufheizung weiterer Burgteile verwendet werden soll, um dadurch das "Kellerklima" in den Ausstellungs- bzw. Besucher-räumen der alten Burg zu vermeiden. Dies wird jedoch nur in Absprache mit dem Denkmalamt erfolgen können.