Städtebau Der
Wettbewerb LKH Klagenfurt Neu zeigt sich als ambitioniertes, zukunfts-orientiertes
Projekt des Landes Kärnten. Gleichzeitig öffnet es städtebauliche
Optionen, welche für die Landeshauptstadt Klagenfurt von grosser Bedeutung
sind. Das bestehende Parkgelände kann von den Pavillonbauten bereinigt
werden und soll mit dem nordseitig gelegenen Grundstück für das LKH
Klagenfurt Neu ein grünes Zentrum inmitten der Stadtlandschaft werden. Das
Gesamtgelände LKH kann mit dieser Neuplanung an den Naturraum Glanufer angebunden
werden, und damit an das überregionale Fußgänger-, Radfahrer-
und Freizeitkonzept. Die Integrierung des LKH in den Stadtraum soll ein
Zeichen dafür sein, dass das moderne Gesundheitssystem nicht mehr von der
Gesellschaft abgegrenzt, sondern zu einer wichtigen modernen Dienstleistung in
unserer Gesellschaft wird. Besondere Wichtigkeit wird im vorliegenden Projekt
dem Individuum, dem Menschen zugemessen, und aus diesem Grund werden die Pflegeeinheiten
als architektonisches Zeichen, als städtebaulicher Merkpunkt frei über
die Parklandschaft gesetzt. Die Behandlungszonen werden in den Park eingebaut
bzw. in die Grünfläche integriert, sodass nicht die medizinitechnische
Maschine dominiert, sondern die humangedachte Verbindung zwischen Gesundheitswesen,
Naturlandschaft und Park. Verkehrsmäßige Anbindung
Die
verkehrsmäßige Anbindung für den PKW- und LKW-Verkehr erfolgt
als Haupteinfahrt über die Feschnigstrasse, wobei die Entflechtung aller
Verkehrsströme über einen fünfstrahligen und zweistreifig ausgebauten
Kreisverkehrs-Knoten beim Einfahren in das LKH-Gelände konzipiert ist. Dieser
Knoten bildet einen wesentlichen Orientierungspunkt für die Erreichbarkeit
des LKH Klagenfurt Neu. Vom Kreisverkehrs-Knoten aus erfolgt eine Anbindung
der Tiefgarage, der bestehenden Nord-Süd-Verbindung sowie des Logistikzentrums. Die
bestehenden Rettungseinfahrten in der St.Veiterstrasse und die Zu- und Ausfahrt
von der Gutenbergstrasse sollen erhalten bleiben und nach den jeweiligen Optimierungen
genutzt werden. Die Situierung des Logistikzentrums erfolgt im Osten des
Grundstücks. Der Ver- und Entsorgungs-Verkehr wird über den Kreisverkehrs-Knoten
direkt in einen überdachten Ladehof geführt. Diese Überdachung
übernimmt neben dem Witterungsschutz noch die Funktion als Lärmabschirmung
gegenüber dem Krankenhausareal. Für den Ver- und Entsorgungs-Verkehr
ist eine Einbahnregelung im Gegen-Uhrzeigersinn vorgesehen, um eine rasches und
funktionstüchtiges Andocken aller LKW-Typen an die Schräg- bzw. Längsrampen
zu ermöglichen. Das gesamte LKH-Gelände wird mit der angedachten
Parklandschaft vom Rad- und Fußgängerverkehr an die Stadt angebunden,
besonders die Anbindung an das Glanufer mit dem überregionalen Fußgänger-
und Freizeitkonzept birgt große Möglichkeiten für die Integrierung
dieser Parklandschaft in den städtischen Verbund von Klagenfurt, aber auch
für die Integrierung des Themas modernes Gesundheitswesen in den Städtebau
der Landeshauptstadt Klagenfurt. Architektur
Die künftigen
medizinischen Strukturen am LKH Klagenfurt sollen weitgehend nach dem Prinzip
des Workflow Prinzip arbeiten. Diese Vorgaben und Entscheidungen sollen auch in
der baulichen Ausformung Ausdruck finden und damit auf die neue funktionelle Ordnung
hinweisen. Besonders wichtig ist uns, dass die Pflegeeinheiten als Service
am Patienten mit optimaler Qualität in den Grünraum zu orientieren.
Eine weitere wichtige Forderung ist die natürliche Be- und Entlüftung
der Behandlungs- und Pflegeräume, da dies ein wichtiges Zeichen ist für
die Wertigkeit des Patienten und die humane Gesinnung des LKH Klagenfurt. Weiters
möchten wir neben all den funktionellen Notwendigkeiten für die medizinische
Versorgung auch auf die Orientierungsqualität innerhalb des LKH Klagenfurt
hinweisen, da diese besonders wichtig ist für das Workflow Prinzip und den
Patientendurchlauf. Die Orientierungsqualität gibt Sicherheit, und ist Zeichen
für die Kompetenz und Patientenorientiertheit der neuen medizinischen Versorgung
in Kärnten. Kernpunkt für die Patientenorientiertheit bzw. Orientierungsqualität
ist die Magistrale, die beim Haupteingang des LKHs betreten wird und im Eingangsbereich
die Information und die Hauptleitstelle beinhaltet. Das Ambulanzzentrum infolge
ist so organisiert, dass die Ambulanzen parallel zur Magistrale angeordnet sind
und eine Filterschicht zu den Medizinischen Zentren bilden. Getrennte Verkehrsströme
zwischen Patienten und Personal garantieren ein unkomplizertes Funktionieren. Die
angeschlossenen Grünhöfe mit ihren spezifischen Qualitäten dienen
der Orientierung aber auch der Benutzung durch Personal bzw. Patienten. Während
auf der linken Seite sich das Ambulanzzentrum entwickelt, sind auf der rechten
Seite der Magistrale die Therapie und Laborräume angeordnet. Angeschlossen
an diesen Bereich ist auch das Kompetenzzentrum, sodass die medizinischen Funktionseinheiten
ungestört arbeiten und jederzeit auch den interdisziplinären Austausch
pflegen können. Die gehfähigen Patienten sind konsequent getrennt
von den liegend-kranken Patienten. Die Untersuchungsräume sind mit transluzenten
Schiebetüren versehen. Sie bieten die notwendige Intimität bei den Untersuchungen
und können in der restlichen Zeit geöffnet bleiben, um so optimale natürliche
Belichtung und Belüftung zu garantieren. Durch diese Anordnung ist es
auch möglich einen getrennten Arztgang zu realisieren, und damit ist aus
jedem Punkt des Ambulanzzentrums und der medizinischen Zentren aus die darüberliegende
Kernzone und das Kompetenzzentrum ohne Kreuzung mit den Patientenwegen zu erreichen.
Darüberhinaus können die darüberliegenden Bettentrakte den darunterliegenden
fachspezifischen Zentren zugordnet werden. Damit sind kürzeste Wege für
das Personal und eine optimale funktionelle Gliederung realisiert. Der Hubschrauberlandeplatz
ist direkt über dem Intensivtrakt situiert, sodass kürzeste Wege für
den Notfallpatienten garantiert sind. Der Ausweich-Hubschrauberlandeplatz ist
auf dem Umgebungsterrain angeordnet, wodurch ein direktes Einbringen des Patienten
in die Notfallaufnahme niveaugleich ermöglicht wird. Das gesamt LKH
ist modular aufgebaut, und aus diesem Grund ist eine Realisierung in beliebigen
Etappen möglich. Auch für der Zukunft bietet diese Struktur optimale
Möglichkeiten für Erweiterungen bzw. Adaptierungen im Mikro- als auch
im Makrobereich. Dies ist eine besondere Qualität welche nicht nur eine
kostengünstige Realisierung des LKH Neu garantiert, sondern auch einen wirtschaftlich
optimierten Betrieb. Die architektonische Formulierung des LKH Klagenfurt
Neu zeigt die Kompetenz und Modernität des Gesundheitswesens in Kärnten.
Es zeigt exemplarisch die Wertigkeit des Gesundheitswesens in unserer Gesellschaft
und die Verschränkung mit der Gesellschaft und den städtebaulichen Gegebenheiten
wie Park, Naturraum und städtisches Umfeld. Funktionelles Konzept
Gebäudestruktur Die
im Wettbewerbsprojekt vorgeschlagene kompakte Gebäudestruktur ermöglicht
durch ihren modularen Aufbau sowie durch die klaren Erschließungsstrukturen
sowohl einen etappenweisen Ausbau, als auch die geforderten Erweiterungen für
die Phase 2. Der Entwurf ist durch seine Anpassungsfähigkeit sowohl an
einen gegebenenfalls steigenden Raumbedarf innerhalb von Funktionsstellen (Mikroerweiterung),
als auch an einen Bedarf von neuen Funktionsstellen (Makroerweiterung) zukunftssicher. Sowohl
die Etappen als auch die Erweiterungen binden funktionell an die offenen Achsen
des bestehenden Erschließungssystems an und setzen dieses fort. Dadurch
ist es möglich, die Erweiterungen bei laufendem Betrieb des Krankenhauses
mit nur geringen Störungen zu errichten. Funktionsstruktur Die
Funktionsstellen des Untersuchungs- und Behandlungsbereichs sind im Erdgeschoss
und im 1. Untergeschoss situiert, die Erschließung erfolgt über je
eine zentrale Achse. Diese ist im Erdgeschoss als Magistrale oder "Krankenhausstrasse"
mit viel Tageslicht ausgebildet, die für gehfähige, ambulante Patienten
und Besucher zur Verfügung steht. Von hier gelangt man über die Vertikalerschließungen
direkt zu den Stationen bzw. den sonstigen nicht im Erdgeschoss liegenden Betriebsstellen. Gleichartige
Funktionsstellen, wie zum Beispiel Stationen und Ambulanzen, wurden zur Erleichterung
der Orientierung für die Patienten typisiert, während die Grundrisse
anderer Teile nach funktionsstellenspezifischen Kriterien gestaltet sind (Labor,
Physikalische Medizin etc.). Die Erschließungsachse im 1. Untergeschoss
bildet durch zweigeschossige Lufträume und Treppenanlagen mit der Magistrale
im Erdgeschoss eine räumliche Einheit. Die Bereiche Notfallaufnahme, ambulanter
OP und OP-Zentrum bilden einen eigenen Raumverband, welcher hauptsächlich
dem Transport von liegendkranken Patienten dient. Eine zentrale Liftgruppe
mit Vorrangschaltung für Notfälle, OP, Intensiv- und Aufnahmestation
sichert die rascheste vertikale Verbindung vom zentralen Anlaufpunkt "Leitstelle
Notfallaufnahme" für die Rettungsvorfahrt, Notfallpatienten mit PKW
oder Taxi aus dem Erdgeschoss aus dem direkt darüberliegenden Erdgeschossbereich,
Notfalltransporte mit Hubschrauber vom Dach- oder Ausweichlandeplatz. Die Tageslichtführung
für die Funktionsstellen dieses Bereichs wird zum Teil über innenliegende
Höfe sichergestellt Im 1. Obergeschoss befindet sich der Kernbereich,
der nur dem Personal zur Verfügung steht. Darüber liegen entkoppelt
in 3 Pflegeebenen sämtliche Stationen. Über die beiden Liftgruppen hinaus,
welche von der Magistrale aus die Stationen für Besucher und Patienten erschließen,
besteht eine Reihe dezentraler Aufzüge, die der Ver- und Entsorgung der Stationen
und sonstiger Funktionsstellen (von der "Rückseite" her) vorbehalten
sind. Die Versorgungerschließung erfolgt über das 2. Untergeschoss,
welches die direkte Vernetzung mit dem Logistikzentrum über die entsprechenden
Gänge herstellt. Wegestruktur Der kompakte Baukörper
ermöglicht durch die Stapelung von Funktionsstellen und sinnvolle Anordnung
von Vertikalerschließungen kurze Wegeführungen. Gehfähige
Patienten Die gehfähigen Patienten betreten das Krankenhaus entweder zentral
über den Haupteingang oder dezentral von der Garage über das Untergeschoss.
Von dort erreichen sie entweder die Stationen direkt mit dem Lift oder aber über
die Magistrale im Erdgeschoss das Ambulanzzentrums (prä- und poststationär),
welches den Fachambulanzen unmittelbar vorgeschaltet ist. Die so gebildeten Einheiten
sind überschaubar und für die Patienten leicht auffindbar. Weitere Leistungsstellen,
wie z. B.: Endoskopie oder Labor, liegen unmittelbar jenseits der Magistrale,
oder sind, wie die Radiologische Diagnostik, über eine kurze Vertikalverbindung
zu erreichen. Maxime ist, wie auch vom Auslober gefordert, die klare Trennung
in der Wegführung, gehfähiger ambulanter Patienten von Personal, Ver-
und Entsorgung und liegend-kranken Patienten. Ein interner Mittelgang erschließt
bzw. ver- uns entsorgt die beidseitig angelagerten Funktionsräume für
Untersuchung und Behandlung. Die den Innenhöfen angelagerten Erschließungen
dienen ausschließlich den gehfähigen, ambulanten Patienten. Die
Gebäudestruktur und gewählte Trakttiefe und Stützenraster ermöglichen
ein Erschließungkonzept, welches wahlweise mit drei Gängen für
klein- bis mittlere Untersuchungsräume und oder als eines mit zwei Gängen
für mittlere bis große Raumzuschnitte (Radiologie, OP etc.) ausgeführt
werden kann. Liegendkranke Patienten Die Rettungsvorfahrt liegt im 1.
Untergeschoss, in der Notfallaufnahme werden die Patienten abgeklärt und
den weiteren Behandlungen bzw. der stationären Aufnahme zugeführt. Der
Notfalllift stellt eine durch andere Transporte nicht behinderte Verbindung vom
Hubschrauberlandeplatz und zur Intensivstation sicher. Besucher Die Besucher
gelangen entweder über den Haupteingang und die Magistrale oder direkt aus
der Tiefgarage über die Lifts auf die Pflegeebenen, wo sie von der zentralen
Leitstelle in die Stationen weitergeleitet werden. Personal Die mit einem
KFZ anreisenden Mitarbeiter gelangen aus der Tiefgarage direkt zu den ebenengleich
liegenden, zugeordneten Primärgarderoben und von dort über die Lifts
zu den jeweiligen Arbeitsstellen. Güterver und -entsorgung Die Ver-
und Entsorgung wird über das Gangsystem des 2. Untergeschosses sichergestellt,
die Verteilung erfolgt über entsprechend gewidmete Lifts zu den Ver- und
Entsorgungsräumen der jeweiligen Verbrauchsstellen. Freiraumraumplanung
und -gestaltung
Freiraumvernetzung: Nördlich des LKH_Neu Klagenfurt
entsteht der öffentlich zugängliche Naherholungsraum "Neue Glan".
Über eine ufernahe Promenade und Radweg entlang der Glan erfolgt die übergeordnete
Anbindung an die Wohnbezirke und das Stadtzentrum von Klagenfurt. Die abwechslungsreiche
Gestaltung berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse von Erholungssuchenden
und Patienten: Der bedeutende Erlebniswert des Glanufers wird durch Spazier- und
Radwege erschlossen. "Harte" und "weiche" Uferzonen am Retentionsteich
ermöglichen sowohl Zugänglichkeit und Freizeitnutzung als auch die Entstehung
von ökologischen Rückzugsbereichen. Einzelne Baum- und Gehölzgruppen
erzeugen im Kontrast zu Wiesenflächen eine spannungsvolle Abfolge zwischen
räumlicher Dichte und Weite. Richtung Süden durchwebt der Park
die Baukörper wie ein grüner Teppich und vernetzt über eine großzügige
Sitz- und Aussichtstreppe den Naherholungsraum "Neue Glan" mit dem LKH-Landschaftspark.
Blütenstreifen, Staudenfelder und heimische Gräser gliedern den LKH-Landschaftspark
in Aktivitäts- und Ruheräume für Patienten, Besucher und Bedienstete
und unterstreichen den Takt der Jahres-zeiten. Solitärbäume und wegbegleitende
Alleen unterstützen die Orientierung und erzeugen prägnante Blickbeziehungen. Innenhöfe: Ein
Netz aus Innenhöfen gliedert die Baukörper wie "Fenster in die
Landschaft": Präzise gestaltete Schau-Gärten wechseln mit
Terrassen und begehbaren Pausen-Gärten. Magistrale und Erschließungsgänge
werden so von einem gärtnerischen Rhythmus an Formen, Farben und Texturen
begleitet, welcher jedem Hof seinen eigenständigen Charakter und unverwechselbare
Identität verleiht. Tragkonstruktion
Aufgrund der
Nutzung der der hieraus zu erwartenden hohen Installationsdichte wird eine primäre
Stahlbeton-Tragwerkskonstruktion mit Geschossdecken als weitgehend punktgelagerte,
unterzugsfreie Flachdecken empfohlen. Hierdurch können wirtschaftliche Geschosshöhen
bei höchstler Installationsflexibilität erzielt werden. Die horizontale
Aussteifung der Gebäudeteile erfolgt durch STB-Wandscheiben, welche über
alle Ebenen bis OK Kellerdecke bzw. bis OK Fundamente geführt werden. Diese
Wandscheiben werden in erster Linie als Liftschachtwände, Umschließungswände
vertikaler Versorgungsschächte sowie Stiegenhauswände ausgeführt
und dienen als lineare Deckenlagerungen auch der vertikalen Lastabtragung. Zur
Aussteifung der Deckenränder werden STB-Ortbeton- oder FT-Brüstungsträger
vorgesehen. Die vorgehängten Fassaden (hinterlüftete Aluminium-Glaskonstruktionen
mit entsprechendem Dämmaufbau) spannen als sekundäres Tragsystem von
Deckenrand zu Deckenrand. Für Sonderbereich, wie z.B. die Magistrale,
wird eine Kombinationsbauweise aus Stahlbeton-Decken und selbsttragenden Stahl-(Alu-)Glassfassaden
vorgesehen. Die unter Niveau angeordneten Bereiche werden unter Beachtung
der erhobenen Grundwasserverhältnisse als "schwarze", d.h. aussen
vollständig isolierte, STB-Wannen empfohlen. Die innere Tragstruktur kann
von den darüber liegenden Ebenen übernommen werden. Bei Einbindung
der Fundamente in die ab etwa 2 - 5 m unter OK Gelände anstehenden Flusssande
und Kiese bzw. in die trockene, dichte Moräne kann vorerst von einer durchgehenden
Flachgründung (STB-Fundamentplatte mit ggf. voutenartigen Verstärkungen
unter Stützenreihen und Wänden) ausgegangen werden. Bei Notwendigkeit
einer Pfahlgründung übernehmen die voutenartigen Fundamentplatten-Verstärkungen
die Funktion eines Pfahlkopfrostes und kann gleichzeitig die Stärke der Fundamentplatte
reduziert werden. Brandschutz
Folgende, aus brandschutztechnischer
Sicht wesentliche Grundsätze und Überlegungen wurden im Wettbewerbsbeitrag
berücksichtigt, bzw. werden in einer weiterführenden Planung im Detail
einfließen: Herstellung der Massivbauteile der Bausubstanz in brandbeständiger
(F90) und teilweise nach den Vorgaben der Landesgesetzgebung auch in hochbrandbeständiger
(F180) Bauweise, um die Tragfähigkeit des Bauwerkes bzw. bestimmter Bauwerksteile
während eines bestimmten Zeitraumes zu erhalten, Ausbildung von brandabschnittsbildenden
Elementen und dadurch Schaffung von horizontalen und vertikalen Brandabschnitten,
wodurch die ungehinderte Ausbreitung von Flammen und Rauch unterbunden wird, brandschutztechnische
Abtrennung besonderer Nutzungsbereiche, wie zB. der Tiefgarage und besonders brandgefährdete
Räume (zB. Küchen, Wäschereien, Werkstätten, Lager, etc.)
sowie der Installationsschächte, begrenzte Gebäudehöhe, bzw.
Höhe der letzten genutzten Fußbodenoberkante unter 22,0m, gemessen
zum Geländeverschnittpunkt, um nicht die Gefahren von Hochhäusern mit
der Nutzung als Krankenhaus in Verbindung zu bringen, Gestaltung der Umgebung
derart, dass der zweckmäßige Einsatz sowie die Zugänglichkeit
für Einsatzkräfte gegeben ist, wobei nach dem Schlussentwurf der in
Novellierung befindlichen TRVB für Krankenanstalten die Erreichbarkeit sämtlicher
Krankenzimmer mit Rettungsmitteln der Feuerwehr nicht mehr erforderlich ist, Herstellung
von Stiegenhäusern als eigene Brandabschnitte, wobei besonders zu erwähnen
ist, dass für jedes Krankenzimmer zwei bauliche Rettungswege (Stiegenhäuser)
zur Verfügung stehen, wodurch die Grundsätze der Personenrettung unter
den erschwerten Bedingungen durch die Nutzung als Krankenanstalt Berücksichtigung
gefunden haben und die höchst zulässigen Fluchtweglängen eingehalten
werden, Herstellung der erforderlichen Zugänge in das Gebäude im
Mezzanin bzw. EG, sowie dadurch auch Gewährleistung ausreichender Ausgänge,
um Personen ungehindert ins Freie zu bringen, Berücksichtigung von technischen
Brandschutzmaßnahmen für die Krankenanstalt wie etwa - Installation
einer automatischen Brandmeldeanlage in Vollschutz für das gesamte Gebäude
einschließlich interner Alarmierung, - Installation eines flächendeckenden
Wandhydrantensystems, - Einbau einer Sicherheitsbeleuchtung sowie zusätzlich
in definierten Bereichen einer Fluchtweg-Orientierungsbeleuchtung (zB. für
die Stiegenhäuser), - Herstellung von Brandrauchentlüftungen für
die Stiegenhäuser, - brandfallbedingte Abschaltung von bestimmten technischen
Anlagen, - Einbau einer Blitzschutzanlage nach ÖNORM ÖVE E 8049, -
Brandfallsteuerung und Vorzugssteuerung "Feuerwehr" für alle Liftanlagen
sowie Definition von Feuerwehraufzügen, - Funktionserhalt (Ersatzstromversorgung)
von technischen Anlagen,etc. Die bauliche und technische Ausstattung der
Tiefgarage erfolgt in der weiterführenden Planung unter Berücksichtigung
der Detailbestimmungen der Kärntner Landesbauordnung sowie Berücksichtigung
der TRVB für Mittel- und Großgaragen. Mit derzeitigem Entwurfsstand
werden unter anderem folgende Maßnahmen erforderlich: - Automatische
Brandmeldeanlage, - automatische Sprinkleranlage, - Sicherheitsbeleuchtung, -
mechanische Zu- und Abluft sowie - mechanische oder natürliche Rauch-
und Wärmeabzugsanlage, - Überdruckbelüftung für die Schleusen
zu den Stiegenhäusern, - CO-Warnanlage, - Wandhydrantensystem, -
etc. Hinsichtlich des organisatorischen, betrieblichen Brandschutzes empfiehlt
sich die Gründung einer Betriebsfeuerwehr mit ortsfesten Brandschutzanlagen
nach den Richtlinien des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und den
Bestimmungen des Kärntner Landesfeuerwehrgesetzes, wodurch bereits betriebsintern
zur Abdeckung der erforderlichen Menschenrettung und Entstehungsbrandbekämpfung
eine Eingreiftruppe in kürzest möglicher Zeit einsatzbereit zur Verfügung
steht. Diese Form der Betriebsfeuerwehr hat sich in Krankenhäuser dieser
Grösse besonders bewährt und stellt ein hohes Maß an betrieblicher
Vorsorge sicher. Hochwasserabfluss der Glan Die geplante Glanverlegung
wird im Wettbewerbsbeitrag berücksichtigt und als wichtiges Element der Freiraumplanung
und -gestaltung bereits oben beschrieben. In hydrogeologischer Hinsicht ist
durch die vorgesehene Uferabdichtung eine Beeinträchtigung des Grundwasserhorizonts
auszuschließen. Durch entsprechende, die Abdichtung überlagernde Ufergestaltung
wird jedoch die Ausbildung eines natürlichen Sukzessionsraums in Abstimmung
mit der Freiraumgestaltung vorgeschlagen. Das vorgesehene Retentionsbecken wird
im Hochwasserfall über ein Streichwehr gespeist; eine natürliche Durchflutung
für den ökologisch erforderlichen permanenten Wasseraustausch wird über
entsprechende technische Einrichtungen sichergestellt. Durch den verkehrstechnisch
großzügig bemessenen Radius des Kreisverkehrs-Knotens kann eine sparsame
Überbrückung der Glan realisiert werden, wodurch das Flußgerinne
weitgehend offen geführt werden kann. Die grundsätzliche städtbauliche
Aufgabe ist nicht mit der Errichtung der Halle und des Tagungszentrums abgeschlossen,
sondern es geht hier um eine weitreichendere städtebauliche Situation und
Neuordnung des Gebietes. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, nicht nur
den Neubau, sondern auch die angrenzenden Bauteile mit einer zusammenfasssenden
Gewebefassade zu versehen. So ist es möglich, das Konglomerat der verschiedenen
Hallen und Gestaltungen zu einem Ganzen zusammenzufassen, eine aufgabenrelevante
Gestaltung des Straßenraumes durchzuführen und dies auch mit erschwinglichen
Kosten. Höhepunkt dieser Fassade ist der Eingangsbereich, wo über eine
digitale Tafel die entsprechenden Veranstaltungen den Vorbeifahrenden und vor
allem den Besuchern schon im Vorplatz visualisiert werden. |