Städtebau

Der Wettbewerb LKH Klagenfurt Neu zeigt sich als ambitioniertes, zukunfts-orientiertes Projekt des Landes Kärnten.
Gleichzeitig öffnet es städtebauliche Optionen, welche für die Landeshauptstadt Klagenfurt von grosser Bedeutung sind.
Das bestehende Parkgelände kann von den Pavillonbauten bereinigt werden und soll mit dem nordseitig gelegenen Grundstück für das LKH Klagenfurt Neu ein grünes Zentrum inmitten der Stadtlandschaft werden.
Das Gesamtgelände LKH kann mit dieser Neuplanung an den Naturraum Glanufer angebunden werden, und damit an das überregionale Fußgänger-, Radfahrer- und Freizeitkonzept.

Die Integrierung des LKH in den Stadtraum soll ein Zeichen dafür sein, dass das moderne Gesundheitssystem nicht mehr von der Gesellschaft abgegrenzt, sondern zu einer wichtigen modernen Dienstleistung in unserer Gesellschaft wird. Besondere Wichtigkeit wird im vorliegenden Projekt dem Individuum, dem Menschen zugemessen, und aus diesem Grund werden die Pflegeeinheiten als architektonisches Zeichen, als städtebaulicher Merkpunkt frei über die Parklandschaft gesetzt.

Die Behandlungszonen werden in den Park eingebaut bzw. in die Grünfläche integriert, sodass nicht die medizinitechnische Maschine dominiert, sondern die humangedachte Verbindung zwischen Gesundheitswesen, Naturlandschaft und Park.


Verkehrsmäßige Anbindung

Die verkehrsmäßige Anbindung für den PKW- und LKW-Verkehr erfolgt als Haupteinfahrt über die Feschnigstrasse, wobei die Entflechtung aller Verkehrsströme über einen fünfstrahligen und zweistreifig ausgebauten Kreisverkehrs-Knoten beim Einfahren in das LKH-Gelände konzipiert ist. Dieser Knoten bildet einen wesentlichen Orientierungspunkt für die Erreichbarkeit des LKH Klagenfurt Neu.

Vom Kreisverkehrs-Knoten aus erfolgt eine Anbindung der Tiefgarage, der bestehenden Nord-Süd-Verbindung sowie des Logistikzentrums.

Die bestehenden Rettungseinfahrten in der St.Veiterstrasse und die Zu- und Ausfahrt von der Gutenbergstrasse sollen erhalten bleiben und nach den jeweiligen Optimierungen genutzt werden.

Die Situierung des Logistikzentrums erfolgt im Osten des Grundstücks. Der Ver- und Entsorgungs-Verkehr wird über den Kreisverkehrs-Knoten direkt in einen überdachten Ladehof geführt. Diese Überdachung übernimmt neben dem Witterungsschutz noch die Funktion als Lärmabschirmung gegenüber dem Krankenhausareal. Für den Ver- und Entsorgungs-Verkehr ist eine Einbahnregelung im Gegen-Uhrzeigersinn vorgesehen, um eine rasches und funktionstüchtiges Andocken aller LKW-Typen an die Schräg- bzw. Längsrampen zu ermöglichen.

Das gesamte LKH-Gelände wird mit der angedachten Parklandschaft vom Rad- und Fußgängerverkehr an die Stadt angebunden, besonders die Anbindung an das Glanufer mit dem überregionalen Fußgänger- und Freizeitkonzept birgt große Möglichkeiten für die Integrierung dieser Parklandschaft in den städtischen Verbund von Klagenfurt, aber auch für die Integrierung des Themas modernes Gesundheitswesen in den Städtebau der Landeshauptstadt Klagenfurt.


Architektur

Die künftigen medizinischen Strukturen am LKH Klagenfurt sollen weitgehend nach dem Prinzip des Workflow Prinzip arbeiten. Diese Vorgaben und Entscheidungen sollen auch in der baulichen Ausformung Ausdruck finden und damit auf die neue funktionelle Ordnung hinweisen.

Besonders wichtig ist uns, dass die Pflegeeinheiten als Service am Patienten mit optimaler Qualität in den Grünraum zu orientieren. Eine weitere wichtige Forderung ist die natürliche Be- und Entlüftung der Behandlungs- und Pflegeräume, da dies ein wichtiges Zeichen ist für die Wertigkeit des Patienten und die humane Gesinnung des LKH Klagenfurt.

Weiters möchten wir neben all den funktionellen Notwendigkeiten für die medizinische Versorgung auch auf die Orientierungsqualität innerhalb des LKH Klagenfurt hinweisen, da diese besonders wichtig ist für das Workflow Prinzip und den Patientendurchlauf. Die Orientierungsqualität gibt Sicherheit, und ist Zeichen für die Kompetenz und Patientenorientiertheit der neuen medizinischen Versorgung in Kärnten.

Kernpunkt für die Patientenorientiertheit bzw. Orientierungsqualität ist die Magistrale, die beim Haupteingang des LKHs betreten wird und im Eingangsbereich die Information und die Hauptleitstelle beinhaltet. Das Ambulanzzentrum infolge ist so organisiert, dass die Ambulanzen parallel zur Magistrale angeordnet sind und eine Filterschicht zu den Medizinischen Zentren bilden. Getrennte Verkehrsströme zwischen Patienten und Personal garantieren ein unkomplizertes Funktionieren.
Die angeschlossenen Grünhöfe mit ihren spezifischen Qualitäten dienen der Orientierung aber auch der Benutzung durch Personal bzw. Patienten.
Während auf der linken Seite sich das Ambulanzzentrum entwickelt, sind auf der rechten Seite der Magistrale die Therapie und Laborräume angeordnet.
Angeschlossen an diesen Bereich ist auch das Kompetenzzentrum, sodass die medizinischen Funktionseinheiten ungestört arbeiten und jederzeit auch den interdisziplinären Austausch pflegen können.

Die gehfähigen Patienten sind konsequent getrennt von den liegend-kranken Patienten.
Die Untersuchungsräume sind mit transluzenten Schiebetüren versehen. Sie bieten die notwendige Intimität bei den Untersuchungen und können in der restlichen Zeit geöffnet bleiben, um so optimale natürliche Belichtung und Belüftung zu garantieren.
Durch diese Anordnung ist es auch möglich einen getrennten Arztgang zu realisieren, und damit ist aus jedem Punkt des Ambulanzzentrums und der medizinischen Zentren aus die darüberliegende Kernzone und das Kompetenzzentrum ohne Kreuzung mit den Patientenwegen zu erreichen. Darüberhinaus können die darüberliegenden Bettentrakte den darunterliegenden fachspezifischen Zentren zugordnet werden. Damit sind kürzeste Wege für das Personal und eine optimale funktionelle Gliederung realisiert.

Der Hubschrauberlandeplatz ist direkt über dem Intensivtrakt situiert, sodass kürzeste Wege für den Notfallpatienten garantiert sind. Der Ausweich-Hubschrauberlandeplatz ist auf dem Umgebungsterrain angeordnet, wodurch ein direktes Einbringen des Patienten in die Notfallaufnahme niveaugleich ermöglicht wird.

Das gesamt LKH ist modular aufgebaut, und aus diesem Grund ist eine Realisierung in beliebigen Etappen möglich. Auch für der Zukunft bietet diese Struktur optimale Möglichkeiten für Erweiterungen bzw. Adaptierungen im Mikro- als auch im Makrobereich.
Dies ist eine besondere Qualität welche nicht nur eine kostengünstige Realisierung des LKH Neu garantiert, sondern auch einen wirtschaftlich optimierten Betrieb.

Die architektonische Formulierung des LKH Klagenfurt Neu zeigt die Kompetenz und Modernität des Gesundheitswesens in Kärnten. Es zeigt exemplarisch die Wertigkeit des Gesundheitswesens in unserer Gesellschaft und die Verschränkung mit der Gesellschaft und den städtebaulichen Gegebenheiten wie Park, Naturraum und städtisches Umfeld.


Funktionelles Konzept

Gebäudestruktur

Die im Wettbewerbsprojekt vorgeschlagene kompakte Gebäudestruktur ermöglicht durch ihren modularen Aufbau sowie durch die klaren Erschließungsstrukturen sowohl einen etappenweisen Ausbau, als auch die geforderten Erweiterungen für die Phase 2.
Der Entwurf ist durch seine Anpassungsfähigkeit sowohl an einen gegebenenfalls steigenden Raumbedarf innerhalb von Funktionsstellen (Mikroerweiterung), als auch an einen Bedarf von neuen Funktionsstellen (Makroerweiterung) zukunftssicher.
Sowohl die Etappen als auch die Erweiterungen binden funktionell an die offenen Achsen des bestehenden Erschließungssystems an und setzen dieses fort. Dadurch ist es möglich, die Erweiterungen bei laufendem Betrieb des Krankenhauses mit nur geringen Störungen zu errichten.

Funktionsstruktur

Die Funktionsstellen des Untersuchungs- und Behandlungsbereichs sind im Erdgeschoss und im 1. Untergeschoss situiert, die Erschließung erfolgt über je eine zentrale Achse. Diese ist im Erdgeschoss als Magistrale oder "Krankenhausstrasse" mit viel Tageslicht ausgebildet, die für gehfähige, ambulante Patienten und Besucher zur Verfügung steht. Von hier gelangt man über die Vertikalerschließungen direkt zu den Stationen bzw. den sonstigen nicht im Erdgeschoss liegenden Betriebsstellen.
Gleichartige Funktionsstellen, wie zum Beispiel Stationen und Ambulanzen, wurden zur Erleichterung der Orientierung für die Patienten typisiert, während die Grundrisse anderer Teile nach funktionsstellenspezifischen Kriterien gestaltet sind (Labor, Physikalische Medizin etc.).
Die Erschließungsachse im 1. Untergeschoss bildet durch zweigeschossige Lufträume und Treppenanlagen mit der Magistrale im Erdgeschoss eine räumliche Einheit. Die Bereiche Notfallaufnahme, ambulanter OP und OP-Zentrum bilden einen eigenen Raumverband, welcher hauptsächlich dem Transport von liegendkranken Patienten dient.
Eine zentrale Liftgruppe mit Vorrangschaltung für Notfälle, OP, Intensiv- und Aufnahmestation sichert die rascheste vertikale Verbindung vom zentralen Anlaufpunkt "Leitstelle Notfallaufnahme" für die Rettungsvorfahrt, Notfallpatienten mit PKW oder Taxi aus dem Erdgeschoss aus dem direkt darüberliegenden Erdgeschossbereich, Notfalltransporte mit Hubschrauber vom Dach- oder Ausweichlandeplatz.
Die Tageslichtführung für die Funktionsstellen dieses Bereichs wird zum Teil über innenliegende Höfe sichergestellt
Im 1. Obergeschoss befindet sich der Kernbereich, der nur dem Personal zur Verfügung steht.
Darüber liegen entkoppelt in 3 Pflegeebenen sämtliche Stationen. Über die beiden Liftgruppen hinaus, welche von der Magistrale aus die Stationen für Besucher und Patienten erschließen, besteht eine Reihe dezentraler Aufzüge, die der Ver- und Entsorgung der Stationen und sonstiger Funktionsstellen (von der "Rückseite" her) vorbehalten sind.
Die Versorgungerschließung erfolgt über das 2. Untergeschoss, welches die direkte Vernetzung mit dem Logistikzentrum über die entsprechenden Gänge herstellt.

Wegestruktur

Der kompakte Baukörper ermöglicht durch die Stapelung von Funktionsstellen und sinnvolle Anordnung von Vertikalerschließungen kurze Wegeführungen.

Gehfähige Patienten
Die gehfähigen Patienten betreten das Krankenhaus entweder zentral über den Haupteingang oder dezentral von der Garage über das Untergeschoss. Von dort erreichen sie entweder die Stationen direkt mit dem Lift oder aber über die Magistrale im Erdgeschoss das Ambulanzzentrums (prä- und poststationär), welches den Fachambulanzen unmittelbar vorgeschaltet ist. Die so gebildeten Einheiten sind überschaubar und für die Patienten leicht auffindbar. Weitere Leistungsstellen, wie z. B.: Endoskopie oder Labor, liegen unmittelbar jenseits der Magistrale, oder sind, wie die Radiologische Diagnostik, über eine kurze Vertikalverbindung zu erreichen.

Maxime ist, wie auch vom Auslober gefordert, die klare Trennung in der Wegführung, gehfähiger ambulanter Patienten von Personal, Ver- und Entsorgung und liegend-kranken Patienten.
Ein interner Mittelgang erschließt bzw. ver- uns entsorgt die beidseitig angelagerten Funktionsräume für Untersuchung und Behandlung. Die den Innenhöfen angelagerten Erschließungen dienen ausschließlich den gehfähigen, ambulanten Patienten.
Die Gebäudestruktur und gewählte Trakttiefe und Stützenraster ermöglichen ein Erschließungkonzept, welches wahlweise mit drei Gängen für klein- bis mittlere Untersuchungsräume und oder als eines mit zwei Gängen für mittlere bis große Raumzuschnitte (Radiologie, OP etc.) ausgeführt werden kann.

Liegendkranke Patienten
Die Rettungsvorfahrt liegt im 1. Untergeschoss, in der Notfallaufnahme werden die Patienten abgeklärt und den weiteren Behandlungen bzw. der stationären Aufnahme zugeführt. Der Notfalllift stellt eine durch andere Transporte nicht behinderte Verbindung vom Hubschrauberlandeplatz und zur Intensivstation sicher.

Besucher
Die Besucher gelangen entweder über den Haupteingang und die Magistrale oder direkt aus der Tiefgarage über die Lifts auf die Pflegeebenen, wo sie von der zentralen Leitstelle in die Stationen weitergeleitet werden.

Personal
Die mit einem KFZ anreisenden Mitarbeiter gelangen aus der Tiefgarage direkt zu den ebenengleich liegenden, zugeordneten Primärgarderoben und von dort über die Lifts zu den jeweiligen Arbeitsstellen.

Güterver und -entsorgung
Die Ver- und Entsorgung wird über das Gangsystem des 2. Untergeschosses sichergestellt, die Verteilung erfolgt über entsprechend gewidmete Lifts zu den Ver- und Entsorgungsräumen der jeweiligen Verbrauchsstellen.


Freiraumraumplanung und -gestaltung

Freiraumvernetzung:
Nördlich des LKH_Neu Klagenfurt entsteht der öffentlich zugängliche Naherholungsraum "Neue Glan". Über eine ufernahe Promenade und Radweg entlang der Glan erfolgt die übergeordnete Anbindung an die Wohnbezirke und das Stadtzentrum von Klagenfurt.

Die abwechslungsreiche Gestaltung berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse von Erholungssuchenden und Patienten: Der bedeutende Erlebniswert des Glanufers wird durch Spazier- und Radwege erschlossen. "Harte" und "weiche" Uferzonen am Retentionsteich ermöglichen sowohl Zugänglichkeit und Freizeitnutzung als auch die Entstehung von ökologischen Rückzugsbereichen. Einzelne Baum- und Gehölzgruppen erzeugen im Kontrast zu Wiesenflächen eine spannungsvolle Abfolge zwischen räumlicher Dichte und Weite.

Richtung Süden durchwebt der Park die Baukörper wie ein grüner Teppich und vernetzt über eine großzügige Sitz- und Aussichtstreppe den Naherholungsraum "Neue Glan" mit dem LKH-Landschaftspark. Blütenstreifen, Staudenfelder und heimische Gräser gliedern den LKH-Landschaftspark in Aktivitäts- und Ruheräume für Patienten, Besucher und Bedienstete und unterstreichen den Takt der Jahres-zeiten. Solitärbäume und wegbegleitende Alleen unterstützen die Orientierung und erzeugen prägnante Blickbeziehungen.

Innenhöfe:
Ein Netz aus Innenhöfen gliedert die Baukörper wie "Fenster in die Landschaft":

Präzise gestaltete Schau-Gärten wechseln mit Terrassen und begehbaren Pausen-Gärten. Magistrale und Erschließungsgänge werden so von einem gärtnerischen Rhythmus an Formen, Farben und Texturen begleitet, welcher jedem Hof seinen eigenständigen Charakter und unverwechselbare Identität verleiht.


Tragkonstruktion

Aufgrund der Nutzung der der hieraus zu erwartenden hohen Installationsdichte wird eine primäre Stahlbeton-Tragwerkskonstruktion mit Geschossdecken als weitgehend punktgelagerte, unterzugsfreie Flachdecken empfohlen. Hierdurch können wirtschaftliche Geschosshöhen bei höchstler Installationsflexibilität erzielt werden.

Die horizontale Aussteifung der Gebäudeteile erfolgt durch STB-Wandscheiben, welche über alle Ebenen bis OK Kellerdecke bzw. bis OK Fundamente geführt werden. Diese Wandscheiben werden in erster Linie als Liftschachtwände, Umschließungswände vertikaler Versorgungsschächte sowie Stiegenhauswände ausgeführt und dienen als lineare Deckenlagerungen auch der vertikalen Lastabtragung.

Zur Aussteifung der Deckenränder werden STB-Ortbeton- oder FT-Brüstungsträger vorgesehen. Die vorgehängten Fassaden (hinterlüftete Aluminium-Glaskonstruktionen mit entsprechendem Dämmaufbau) spannen als sekundäres Tragsystem von Deckenrand zu Deckenrand.

Für Sonderbereich, wie z.B. die Magistrale, wird eine Kombinationsbauweise aus Stahlbeton-Decken und selbsttragenden Stahl-(Alu-)Glassfassaden vorgesehen.

Die unter Niveau angeordneten Bereiche werden unter Beachtung der erhobenen Grundwasserverhältnisse als "schwarze", d.h. aussen vollständig isolierte, STB-Wannen empfohlen. Die innere Tragstruktur kann von den darüber liegenden Ebenen übernommen werden.

Bei Einbindung der Fundamente in die ab etwa 2 - 5 m unter OK Gelände anstehenden Flusssande und Kiese bzw. in die trockene, dichte Moräne kann vorerst von einer durchgehenden Flachgründung (STB-Fundamentplatte mit ggf. voutenartigen Verstärkungen unter Stützenreihen und Wänden) ausgegangen werden. Bei Notwendigkeit einer Pfahlgründung übernehmen die voutenartigen Fundamentplatten-Verstärkungen die Funktion eines Pfahlkopfrostes und kann gleichzeitig die Stärke der Fundamentplatte reduziert werden.


Brandschutz

Folgende, aus brandschutztechnischer Sicht wesentliche Grundsätze und Überlegungen wurden im Wettbewerbsbeitrag berücksichtigt, bzw. werden in einer weiterführenden Planung im Detail einfließen:
Herstellung der Massivbauteile der Bausubstanz in brandbeständiger (F90) und teilweise nach den Vorgaben der Landesgesetzgebung auch in hochbrandbeständiger (F180) Bauweise, um die Tragfähigkeit des Bauwerkes bzw. bestimmter Bauwerksteile während eines bestimmten Zeitraumes zu erhalten,
Ausbildung von brandabschnittsbildenden Elementen und dadurch Schaffung von horizontalen und vertikalen Brandabschnitten, wodurch die ungehinderte Ausbreitung von Flammen und Rauch unterbunden wird,
brandschutztechnische Abtrennung besonderer Nutzungsbereiche, wie zB. der Tiefgarage und besonders brandgefährdete Räume (zB. Küchen, Wäschereien, Werkstätten, Lager, etc.) sowie der Installationsschächte,
begrenzte Gebäudehöhe, bzw. Höhe der letzten genutzten Fußbodenoberkante unter 22,0m, gemessen zum Geländeverschnittpunkt, um nicht die Gefahren von Hochhäusern mit der Nutzung als Krankenhaus in Verbindung zu bringen,
Gestaltung der Umgebung derart, dass der zweckmäßige Einsatz sowie die Zugänglichkeit für Einsatzkräfte gegeben ist, wobei nach dem Schlussentwurf der in Novellierung befindlichen TRVB für Krankenanstalten die Erreichbarkeit sämtlicher Krankenzimmer mit Rettungsmitteln der Feuerwehr nicht mehr erforderlich ist,
Herstellung von Stiegenhäusern als eigene Brandabschnitte, wobei besonders zu erwähnen ist, dass für jedes Krankenzimmer zwei bauliche Rettungswege (Stiegenhäuser) zur Verfügung stehen, wodurch die Grundsätze der Personenrettung unter den erschwerten Bedingungen durch die Nutzung als Krankenanstalt Berücksichtigung gefunden haben und die höchst zulässigen Fluchtweglängen eingehalten werden,
Herstellung der erforderlichen Zugänge in das Gebäude im Mezzanin bzw. EG, sowie dadurch auch Gewährleistung ausreichender Ausgänge, um Personen ungehindert ins Freie zu bringen,
Berücksichtigung von technischen Brandschutzmaßnahmen für die Krankenanstalt wie etwa
- Installation einer automatischen Brandmeldeanlage in Vollschutz für das gesamte Gebäude einschließlich interner Alarmierung,
- Installation eines flächendeckenden Wandhydrantensystems,
- Einbau einer Sicherheitsbeleuchtung sowie zusätzlich in definierten Bereichen einer Fluchtweg-Orientierungsbeleuchtung (zB. für die Stiegenhäuser),
- Herstellung von Brandrauchentlüftungen für die Stiegenhäuser,
- brandfallbedingte Abschaltung von bestimmten technischen Anlagen,
- Einbau einer Blitzschutzanlage nach ÖNORM ÖVE E 8049,
- Brandfallsteuerung und Vorzugssteuerung "Feuerwehr" für alle Liftanlagen sowie Definition von Feuerwehraufzügen,
- Funktionserhalt (Ersatzstromversorgung) von technischen Anlagen,etc.

Die bauliche und technische Ausstattung der Tiefgarage erfolgt in der weiterführenden Planung unter Berücksichtigung der Detailbestimmungen der Kärntner Landesbauordnung sowie Berücksichtigung der TRVB für Mittel- und Großgaragen. Mit derzeitigem Entwurfsstand werden unter anderem folgende Maßnahmen erforderlich:
- Automatische Brandmeldeanlage,
- automatische Sprinkleranlage,
- Sicherheitsbeleuchtung,
- mechanische Zu- und Abluft sowie
- mechanische oder natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlage,
- Überdruckbelüftung für die Schleusen zu den Stiegenhäusern,
- CO-Warnanlage,
- Wandhydrantensystem,
- etc.

Hinsichtlich des organisatorischen, betrieblichen Brandschutzes empfiehlt sich die Gründung einer Betriebsfeuerwehr mit ortsfesten Brandschutzanlagen nach den Richtlinien des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und den Bestimmungen des Kärntner Landesfeuerwehrgesetzes, wodurch bereits betriebsintern zur Abdeckung der erforderlichen Menschenrettung und Entstehungsbrandbekämpfung eine Eingreiftruppe in kürzest möglicher Zeit einsatzbereit zur Verfügung steht. Diese Form der Betriebsfeuerwehr hat sich in Krankenhäuser dieser Grösse besonders bewährt und stellt ein hohes Maß an betrieblicher Vorsorge sicher.

Hochwasserabfluss der Glan
Die geplante Glanverlegung wird im Wettbewerbsbeitrag berücksichtigt und als wichtiges Element der Freiraumplanung und -gestaltung bereits oben beschrieben.
In hydrogeologischer Hinsicht ist durch die vorgesehene Uferabdichtung eine Beeinträchtigung des Grundwasserhorizonts auszuschließen. Durch entsprechende, die Abdichtung überlagernde Ufergestaltung wird jedoch die Ausbildung eines natürlichen Sukzessionsraums in Abstimmung mit der Freiraumgestaltung vorgeschlagen. Das vorgesehene Retentionsbecken wird im Hochwasserfall über ein Streichwehr gespeist; eine natürliche Durchflutung für den ökologisch erforderlichen permanenten Wasseraustausch wird über entsprechende technische Einrichtungen sichergestellt.
Durch den verkehrstechnisch großzügig bemessenen Radius des Kreisverkehrs-Knotens kann eine sparsame Überbrückung der Glan realisiert werden, wodurch das Flußgerinne weitgehend offen geführt werden kann.
Die grundsätzliche städtbauliche Aufgabe ist nicht mit der Errichtung der Halle und des Tagungszentrums abgeschlossen, sondern es geht hier um eine weitreichendere städtebauliche Situation und Neuordnung des Gebietes.

Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, nicht nur den Neubau, sondern auch die angrenzenden Bauteile mit einer zusammenfasssenden Gewebefassade zu versehen.
So ist es möglich, das Konglomerat der verschiedenen Hallen und Gestaltungen zu einem Ganzen zusammenzufassen, eine aufgabenrelevante Gestaltung des Straßenraumes durchzuführen und dies auch mit erschwinglichen Kosten. Höhepunkt dieser Fassade ist der Eingangsbereich, wo über eine digitale Tafel die entsprechenden Veranstaltungen den Vorbeifahrenden und vor allem den Besuchern schon im Vorplatz visualisiert werden.